Tinnitus – Wie geht das unerträgliche Geräusch im Ohr weg?

Tinnitus ist ein weit verbreitetes Symptom des Gehörs. Er ist als die abnormale Wahrnehmung eines Geräusches in der Region des Ohres und/oder des Kopfes ohne Vorhandensein eines externen Stimulus definiert. In den Industrieländern haben 35–45 % der Erwachsenen eine oder mehrere Perioden eines konstant oder zeitweise auftretenden Ohrgeräusches.

Bei 0,5 % dieser Gruppe ist der Tinnitus dekompensiert, d.h. deren Lebensqualität ist beträchtlich durch Symptome wie Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und Angstzustände eingeschränkt.

Verschiedene Erklärungsmodelle

Für die Entstehung des nervenden Ohrgeräusches gibt es verschiedene Erklärungsmodelle.

Mit der physiotherapeutischen Behandlung kann der sogenannte somatosensorische Tinnitus beeinflusst werden. Es gibt Verbindungen (medulläre somatosensorische Kerne; dorsaler cochleärer Nukleus) zwischen dem Ohr, der oberen Halswirbelsäule, den Hirnnerven und dem Kiefergelenk. Abnormaler Input aus diesen Strukturen kann zu veränderten Verarbeitungsmechanismen im Gehörsystem führen. Durch eine ausführliche physiotherapeutische Befunderhebung werden Dysfunktionen erkannt,  durch manuelle Behandlungstechniken und Nervenmobilisationstechniken versucht man den Input aus der betroffenen Region zu normalisieren und dadurch auf das unangenehme Ohrgeräusch Einfluss zu nehmen. Durch aktives Training, Entspannungsübungen und Haltungsänderungen soll die Funktion und die muskuläre Balance wieder hergestellt werden.

 

Physiotherapeutin Antonia Reschenhofer behandelt einen Patienten mittels einer Kopf- und Nackenmassage.